Wilde Mirabelle

Edelbrand von der Wilden Mirabelle

Alles Wissenswerte zum Brand aus der Wilden Mirabelle von Taunus Brand

Die Wilde Mirabelle (Prunus domestica subsp. syriaca) wird bei uns als naturnahe, dichte und dornlose Hecke kultiviert. Sie ist schnell wachsend, robust und sehr schnitt- und trockenheitsverträglich. Wegen ihres frühen Blütezeitpunktes (März/April) fungiert sie als "Bienenweide" und ist bei Insekten und Vögeln beliebt. Die Frucht unserer Wilden Mirabelle ähnelt den edlen Tafelmirabellen, was Größe und Farbgebung angeht. Auf der sattgelben Schale fehlen jedoch die roten Wangen einer "Nancy". Sie weißt ein festeres Fruchtfleisch auf und bringt eine markante Wildheit und Tiefe in den Brand. 

Wilde Mirabellen sind keine veredelte Sorte, sondern eine generativ vermehrte Pflanze (aus Mirabellenkernen gezogen oder durch Bestäubung zwischen Mirabellensorten entstanden). Während veredelte Sorten von Mirabelle oder Zwetschge insbesondere in Bezug auf Aromen als Tafelobst, Fruchtgröße und Ernteerträge punkten, bringt die Wilde Mirabelle je nach Baum und Lage eine andere Balance von Süße und Säure in die Welt der edlen Brände. Ihre zum Teil intensiven und komplexen Aromen machen sie zu einer wertvollen Sorte für alle, die auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Destillat sind.

Baumstruktur und Wuchs

Die Wilde Mirabelle ist ein relativ kleiner Baum, der eine Höhe von etwa 3 bis 5 Metern erreicht. Im Vergleich zu veredelten Sorten wie Mirabelle von Nancy oder Deutsche Hauszwetschge ist sie oft weniger kräftig und wächst langsamer. Die Zweige sind meist schlanker und der Baum hat eine eher lockere Krone. Ihre Blätter sind eiförmig bis elliptisch und dunkelgrün, mit einer gezähnten Kante. Im Frühjahr trägt der Baum kleine, weiße Blüten, die vor den Blättern erscheinen und den Solitärbaum oder die Naturhecke in eine blühende Pracht verwandeln.

Fruchtmerkmale

Die Früchte der Wilden Mirabelle sind mittelgroß und haben eine charakteristische, leuchtend gelbe Farbe. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu Kirschpflaumen: Diese gibt es in gelb, rot und violett. Die Haut der Wilden Mirabelle ist dünn und leicht glänzend, während ihr Fruchtfleisch gelb und saftig ist. Der Geschmack ist süß mit einer deutlichen Säure, was sie besonders für die Herstellung von Marmeladen und Kompott geeignet macht. Der Kern löst sich leichter vom Fruchtfleisch, als bei der Kirschpflaume.

Verarbeitungsmöglichkeiten

Die Früchte der Wilden Mirabelle eignen sich hervorragend für verschiedene Verarbeitungsarten. Durch ihren guten Geschmack sind sie ideal für Marmeladen, Gelees und Kompott. Besonders geschätzt wird sie bei uns jedoch in der Herstellung von Edelbränden. Die Wilde Mirabelle liefert einen kräftigen und komplexen Brand, der sich durch seine fruchtige Note und seine feine Säure auszeichnet.

Unterschied zur (gelben) Kirschpflaume

Viele wild wachsende, gelbe, kleine Pflaumen werden im Volksmund „wilde Mirabellen“ genannt. In den meisten Fällen handelt es sich aber um Kirschpflaumen (Prunus cerasifera), die früher als Unterlage für Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen verwendet wurden – und dann ausgeschlagen oder verwildert sind. Man findet sie besonders häufig auf alten Streuobstwiesen. Kirschpflaumen werden durch Sämlinge (heruntergefallene Kerne) weiterverbreitet, sind nicht sortenrein, tragen jedoch ähnliche gelbe, rote oder violette Früchte. Anders als Edelsorten, wachsen Kirschpflaumen als Strauch oder mehrstämmiger Baum, oft mit Wurzelausläufern. Aufgrund der offenen Bestäubung und Kreuzungsmöglichkeiten mit anderen Prunus-Arten auf Streuobstwiesen entsteht eine hohe genetische Durchmischung. Zwetschgen, Haferpflaumen oder Pflaumenunterlagen wirken als Fremdbefruchter. So ist es extrem selten, dass am Ende einer Bestäubung echte Mirabellen entstehen. Gelbe Kirschpflaumen kommen in der Natur also deutlich häufiger vor, als Wilde Mirabellen. Die kleinen gelben Früchte der Kirschpflaume sind essbar, aber je nach Typ eher säuerlich bis mild, zum Teil nicht sehr aromatisch. 

Unterschied zur Mirabelle von Nancy

Die Mirabelle von Nancy (Prunus domestica subsp. syriaca 'Nancy') ist eine veredelte Sorte, die für ihre besonders großen und saftigen Früchte bekannt ist. Im Vergleich zur Wilden Mirabelle sind die Früchte der Mirabelle von Nancy nicht nur größer, sondern auch süßer und etwas weniger sauer. Nancy ist oft die erste Wahl für die Herstellung von Marmelade und Fruchtsäften, da sie aufgrund ihrer Größe und Saftigkeit eine höhere Ernteerträge ermöglicht.

Für Destillate eignet sich die Mirabelle von Nancy ebenfalls bestens, da sie eine hohe Zuckerkonzentration aufweist. Jedoch bietet sie etwas weniger tiefe Fruchtigkeit und Komplexität als die Wilde Mirabelle, die in Edelbränden besonders geschätzt werden. Sie ist dennoch die wertvollste Mirabelle im Handel.

Unterschied zur Deutsche Hauszwetschge

Die Deutsche Hauszwetschge (Prunus domestica 'Hauszwetschge') unterscheidet sich erheblich von der Wilden Mirabelle. Sie ist wesentlich größer und hat eine dunklere, bläuliche Farbe. Die Frucht hat ein festes, tiefrotes bis dunkelviolettes Fleisch und einen hohen Zuckergehalt. Ihre Verwendung für Marmeladen und Kuchen ist weit verbreitet, da sie beim Kochen ihre Form gut hält und einen süßen, intensiven Geschmack entwickelt.

In Bezug auf Destillate bietet die Deutsche Hauszwetschge eine andere Geschmacksrichtung als die Wilde Mirabelle. Der Brand aus Hauszwetschgen hat ein volleres, runderes Aroma, das oft als weniger komplex empfunden wird als der Brand der Wilden Mirabelle. Unsere Zwetschgenbrände sind aufgrund ihrer Vollmundigkeit und des kräftigen Geschmacks sehr geschätzt.

Edle Destillate aus der Wilden Mirabelle

Die Wilde Mirabelle ist für die Herstellung von edlen Destillaten geeignet, da sie eine andere, unverwechselbare Fruchtigkeit und Komplexität aufweist. Die durch ihre Fruchtgröße, hohen Zuckergehalt und den höheren Säuregehalt entstandene Balance von Süße und Frische macht sie zu einer ausgezeichneten Wahl für feine Brände. Unsere Destillate sind besonders aromatisch und haben eine tiefe, komplexe Note.

Je besser das Obst, desto besser der Brand. 

Bioland-Mirabellen: Wie bei allen unseren Obstsorten legen wir auch bei unseren Mirabellen besonderen Wert auf Bio-Qualität. 

Hochwertige Rohstoffe und schonende Verarbeitung ergeben qualitativ hochwertige und wertvolle Lebensmittel. Diese Bioland-Maxime gilt ebenso  beim Schnaps.

Galerie: Wilde Mirabelle

Im Bild von links nach rechts: 1. und 2. edle Pflaumensorte, 3. Wildform der Pflaume (hier violett und rund), 4. gelb-rote Kirschpflaume, 5. und 6. Rote Kirschpflaume (oft auch "Rote Mirabelle" genannt), 7. kleine violette, fast schwarze Kirschpflaume, 8. Gelbe Kirschpflaume, 9. Edelsorte  'Mirabelle von Nancy' ("rote Wangen": orange-rote Schalenpunkte und -färbung auf der Sonnenseite), 10. Wilde Mirabelle (leuchtend gelb).

Taunus Brand: Bioland Edelbrände von Bioimkerei & Obstbau Fischer

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